Infrarotheizung als Hauptheizung
Vorteile, Vergleich & Kosten
In Zeiten steigender Energiepreise und verschärfter Klimaschutzanforderungen suchen immer mehr Menschen nach einer effizienten, nachhaltigen und kostengünstigen Heizlösung. Eine Infrarotheizung als Hauptheizung wird dabei oft diskutiert – aber kann sie wirklich mit klassischen Heizsystemen wie der Gasheizung oder einer Wärmepumpe konkurrieren?
Dieser Beitrag gibt Ihnen eine umfassende Übersicht, ob für Ihre Immobilie die Infrarotheizung als Hauptheizung infrage kommt. Dabei betrachten wir sowohl die Vorteile der Heizung, analysieren Kosten und Stromverbrauch und werfen einen Blick auf gesetzliche Anforderungen gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Zudem präsentieren wir wissenschaftliche Erkenntnisse: Eine Fraunhofer-Zwillingsstudie vergleicht Infrarot Heizungen mit Gasheizungen, während ein Energieexperte die Wirtschaftlichkeit der Heizung gegenüber Wärmepumpen untersucht hat. Am Ende dieses Artikels wissen Sie, ob eine Infrarotheizung als Hauptheizung für Ihren Neu- oder Bestandsbau die richtige Wahl ist – und wie Sie sie gesetzeskonform einsetzen können.
Ratgeber Inhalte:

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Vorteile der Infrarotheizung als Hauptheizung
Eine Infrarotheizung bietet als Hauptheizung viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Heizsystemen. Besonders hervorzuheben sind die niedrigen Anschaffungskosten, die einfache Installation und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Im Vergleich zu wassergeführten Heizungen entfällt die Notwendigkeit aufwendiger Rohrinstallationen und Heizkörper. Die Geräte können flexibel an Wänden oder Decken montiert werden, was wertvollen Platz spart.
Ein weiterer großer Vorteil der Infrarotheizung als Hauptheizung ist die angenehme Art der Strahlungswärme, die sich von der konvektiven Wärme einer herkömmlichen Heizung unterscheidet. Anstatt primär die Luft zu erwärmen, geben Infrarot Heizungen direkte Wärme an Wände, Möbel und Menschen ab. Dies sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, verhindert Luftverwirbelungen und trägt zu einem gesünderen Raumklima bei – ideal für Allergiker.
Da Infrarot Heizungen keinen Brennstoff wie Gas oder Öl benötigen, sind sie wartungsfrei und verursachen keine laufenden Kosten für Wartungen oder Schornsteinfegergebühren. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage lässt sich die Heizung besonders kosteneffizient betreiben, da der erzeugte Strom direkt genutzt werden kann. Dadurch reduzieren sich die Heizkosten erheblich.
Zusammenfassung der Vorteile:
Vergleich: Gasheizung vs. Infrarotheizung als Hauptheizung (Fraunhofer-Zwillingsstudie)
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) hat zwei identische Einfamilienhäuser untersucht – eines beheizt mit einer modernen Gas-Brennwerttherme, das andere mit einer Infrarotheizung als Hauptheizung. Ziel der Studie war es, den tatsächlichen Energieverbrauch beider Systeme zu ermitteln und miteinander zu vergleichen.
Das Ergebnis war deutlich: Das Haus mit Infrarot Heizung hatte einen 32% niedrigeren Endenergie-Verbrauch als das mit Gas beheizte Gebäude. Dies zeigt, dass die oft geäußerte Annahme, Infrarot Heizungen seien ineffizienter, nicht der Realität entspricht. Die direkte Wärmeübertragung und die geringeren Verluste führten zu einer besseren Nutzung der eingesetzten Energie.
Auch der thermische Komfort war bei beiden Systemen identisch. Das bedeutet, dass die Infrarotheizung als Hauptheizung nicht nur weniger Energie benötigt, sondern auch die gleiche Behaglichkeit bietet wie eine herkömmliche Heizung.

Quelle: © Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP

Vergleich: Wärmepumpe vs. Infrarotheizung als Hauptheizung (Kostenvergleich)
Eine Langzeitstudie des renommierten Energieexperten Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld verglich die Gesamtkosten von Infrarot Heizungen und Wärmepumpen über einen Zeitraum von 30 Jahren. Während Wärmepumpen oft als die effizienteste Lösung gelten, zeigte der Vergleich, dass sie sich wirtschaftlich nicht immer rentieren.
Vergleich der Anschaffungskosten:
• Luft-Wasser-Wärmepumpe + Fußbodenheizung: ca. 45.000 €
• Infrarotheizung + Elektroboiler für Warmwasser: ca. 12.000 €
• Ersparnis bei der Anschaffung: 33.000 € zugunsten der Infrarotheizung
Jährliche Betriebskosten:
• Wärmepumpe ohne PV: ca. 4.268 €
• Infrarot Heizung ohne PV: ca. 5.010 €
• Infrarot Heizung mit PV: ca. 1.812 €
• Wärmepumpe mit PV: ca. 1.302
Langfristig hätte die Wärmepumpe eine Amortisationszeit von 44 bis 65 Jahren, während ihre durchschnittliche Lebensdauer nur 18 Jahre beträgt. Dies macht die Infrarotheizung als Hauptheizung – insbesondere mit eigenem Solarstrom – zu einer wirtschaftlich attraktiven Alternative.
Gesetzliche Vorgaben zum Einsatz einer Infrarotheizung (GEG 2024)
Infrarotheizung als Hauptheizung im Neubau – Was ist erlaubt?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht vor, dass eine Stromdirektheizung wie eine Infrarot Heizung in Neubauten unter bestimmten Voraussetzungen zulässig ist. Entscheidend ist, dass der bauliche Wärmeschutz die gesetzlichen Anforderungen um mindestens 45 % übertrifft. Das bedeutet, dass Neubauten eine besonders effiziente Gebäudehülle benötigen, um den Energieverbrauch zu minimieren.
Zusätzlich müssen Neubauten laut GEG in der Regel erneuerbare Energien nutzen. Infrarotheizungen erfüllen diese Anforderung, wenn sie mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden. Dadurch kann ein großer Teil des Strombedarfs für die Heizung durch selbst erzeugte Energie gedeckt werden.
Hauptheizung Infrarotheizung im Bestandsbau – Darf sie eine alte Heizung ersetzen?
In Bestandsgebäuden sind die Vorgaben weniger streng. Das GEG erlaubt den Einsatz von Infrarotheizungen, wenn die Wärmeschutzanforderungen um mindestens 30 % unterschritten werden. Das bedeutet, dass eine gewisse Dämmqualität im Altbau vorhanden sein muss, um die Effizienz der Heizung zu gewährleisten.
Besonders vorteilhaft ist die Nutzung von Infrarotheizungen in Altbauten ohne zentrale Heizungsrohre, da sie einfach installiert und individuell gesteuert werden können.
Sonderfälle mit vereinfachten GEG-Vorgaben
- Gebäude mit hohen Decken über 4 Meter.
- Wohnhäuser mit maximal zwei Wohneinheiten, von denen eine vom Eigentümer genutzt wird.
Diese Ausnahmen ermöglichen eine flexible und wirtschaftliche Nutzung von Infrarotheizungen in spezifischen Gebäudesituationen.
Modulare Nutzung und schrittweiser Ausbau der Infrarotheizung als Hauptheizung
Ein besonderer Vorteil von Infrarotheizungen ist ihre modulare Erweiterbarkeit. Während ein klassisches Heizsystem bei Neubau oder Sanierung meist für das gesamte Gebäude installiert werden muss, kann eine Infrarotheizung zunächst in einzelnen Räumen oder als Zusatzheizung getestet werden. Dies ermöglicht eine schrittweise Umstellung, ohne hohe Anfangsinvestitionen tätigen zu müssen.
Durch den einfachen Stromanschluss lässt sich die Infrarotheizung an jeder Stelle einsetzen, wo sie am meisten benötigt wird. Falls sich die Heizlösung als effizient erweist, kann das System nach und nach auf weitere Räume ausgedehnt werden, bis schließlich das gesamte Gebäude mit Infrarotheizungen beheizt wird. Dies bietet eine hohe Flexibilität und ermöglicht eine individuelle Anpassung der Heizleistung an den tatsächlichen Bedarf.

Infrarotheizung als Hauptheizung in verschiedenen Räumen
In der Küche sorgt eine Infrarotheizung als Hauptheizung schnell für angenehme und hygienische Wärme, ohne Staub oder Fettpartikel aufzuwirbeln, die sich sonst auf Möbeln und Arbeitsflächen absetzen könnten. Besonders als Deckenheizung eignet sie sich, da sie keine Stellfläche beansprucht und für gleichmäßige Strahlungswärme im Raum sorgt. Ein großer Vorteil ist die schnelle Wärmewirkung: Sobald die Heizung eingeschaltet wird, steht die angenehme Strahlungswärme sofort zur Verfügung – ideal, wenn die Küche nur zeitweise genutzt wird und man nicht erst lange auf eine gemütliche Raumtemperatur warten möchte.
Im Wohnzimmer profitieren Bewohner von der behaglichen Wärme der Infrarotheizung, die ähnlich wie Sonnenstrahlen empfunden wird. Die ideale Raumtemperatur lässt sich präzise steuern, sodass ein gemütliches Ambiente entsteht. Bild- oder Tafelheizungen können zudem als dekoratives Design-Element integriert werden. Die sanfte und gleichmäßige Wärmeabstrahlung fördert die Entspannung und kann insbesondere an kalten Tagen das Wohlbefinden steigern.
Infrarotheizungen sind sehr gut als Hauptheizung für das Schlafzimmer geeignet, da sie lautlos funktionieren und eine ideale Luftqualität bewahren. Dies trägt zu einem besseren Raumklima und erholsamem Schlaf bei. Mit einem passenden Thermostat lässt sich die Temperatur automatisch regeln, sodass sie vor dem Schlafengehen abgesenkt und am Morgen wieder erhöht wird. Zudem verhindert die Strahlungswärme die Bildung von Feuchtigkeit an kalten Wänden und kann somit Schimmel vorbeugen.
Eine Infrarotheizung als Hauptheizung kann auch gezielt Arbeitsbereiche wärmen, sodass eine angenehme Temperatur für konzentriertes Arbeiten gewährleistet wird. Durch die direkte Wärmeabgabe an den Körper bleibt die Umgebungsluft angenehm, ohne dass trockene Luft oder Staubverwirbelungen entstehen, die die Konzentration beeinträchtigen könnten.
Für das Bad sind Spiegel- oder Handtuchheizungen besonders beliebt, da sie nicht nur Wärme spenden, sondern auch beschlagene Spiegel verhindern und Handtücher angenehm aufwärmen. Viele Infrarotheizungen verfügen über die Schutzklasse IP44, wodurch sie gegen Spritzwasser geschützt sind und sich sicher im Badezimmer einsetzen lassen. Ein weiterer Vorteil ist die Strahlungswärme, die gezielt Fliesen und Wände im Raum erwärmt und so effektiv gegen Kondenswasser und Schimmelbildung wirkt.
Da Infrarotheizungen keine heiße Luft verwirbeln, sind sie eine gute Lösung für Kinderzimmer. Sie sorgen für gleichmäßige Wärme im Raum und verhindern trockene Luft, die Atemwege reizen könnte. Interaktive Modelle wie Tafelheizungen, die mit Kreide beschreibbar sind, machen die Heizung zusätzlich nutzbar. Bei Kleinkindern kann eine Montage weiter oben an der Wand oder an der Decke sinnvoll sein, um zusätzliche Sicherheit im Zimmer zu gewährleisten und das Berühren der Heizfläche zu verhindern.
Direkte Wärmewirkung anhand von Infrarotstrahlung
Die besondere Wärmewirkung einer Infrarot Heizung basiert auf dem Prinzip der direkten Strahlungswärme. Im Gegensatz zu herkömmlichen Konvektionsheizungen, die die Luft erwärmen und so für eine indirekte Wärmeübertragung sorgen, erwärmt eine Infrarotheizung direkt die Oberflächen von Wänden, Möbeln und Menschen im Raum. Diese speichern die Wärme und geben sie gleichmäßig ab, wodurch eine angenehme und konstante Raumtemperatur entsteht.
Ein entscheidender Vorteil dieser Heiztechnik ist, dass keine Luftzirkulation stattfindet. Dadurch wird weniger Staub aufgewirbelt, was insbesondere für Allergiker und Asthmatiker von Vorteil ist. Zudem bleibt die Luftfeuchtigkeit stabil, was das Raumklima positiv beeinflusst und die Bildung von Schimmel verhindern kann.

Effizienz durch gezielte Steuerung mit programmierbaren Thermostaten
Moderne Infrarotheizungen lassen sich durch programmierbare Thermostate gezielt steuern, um den Energieverbrauch weiter zu optimieren. So kann die Heizleistung individuell an den Tagesablauf und die Nutzung des jeweiligen Raums angepasst werden:
- Morgens kann die Temperatur automatisch hochgeregelt werden, um einen warmen Start in den Tag zu ermöglichen.
- Tagsüber, wenn sich niemand im Haus befindet, kann die Leistung reduziert werden, um Strom zu sparen.
- Abends wird die Temperatur wieder erhöht, um für eine angenehme Wohnatmosphäre zu sorgen.
- Nachts kann die Temperatur im Schlafzimmer leicht abgesenkt werden, um einen erholsamen Schlaf zu unterstützen.
Diese gezielte Steuerung ermöglicht es, nur dann zu heizen, wenn es wirklich nötig ist, wodurch der Stromverbrauch reduziert und die Effizienz der Infrarotheizung als Hauptheizung weiter gesteigert wird. Zudem können viele moderne Thermostate per App oder Smart-Home-Systeme gesteuert werden, sodass die Temperatur auch von unterwegs angepasst werden kann.

Fazit Infrarotheizung als Hauptheizung: Angenehme Wärme bei maximaler Effizienz
Dank der direkten Strahlungswärme in Kombination mit einer intelligenten Steuerung bieten Infrarot Heizungen eine komfortable, gleichmäßige und energieeffiziente Heizlösung. Besonders in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage können die Stromkosten einer Infrarotheizung als Hauptheizung erheblich gesenkt werden. Durch die präzise Regelung der Heiz- und Ruhezeiten mittels programmierbarer Thermostate ist eine bedarfsgerechte Steuerung möglich, die sowohl den Komfort erhöht als auch die Betriebskosten minimiert. Dies macht die Infrarot Heizung zu einer zukunftsfähigen und wirtschaftlichen Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen.
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