Infrarotheizung vs. Wärmepumpe – Infrarot langfristig deutlich günstiger
Der große Kostenvergleich zwischen Infrarotheizung & Wärmepumpe
Magazin TGA-Praxis, Studie von Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld
Infrarotheizung vs. Wärmepumpe: Kosten im Langzeitvergleich
30. Januar 2025 – Quelle: TGA-Praxis, Studie von Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld
Die weit verbreitete Annahme, dass Wärmepumpen aufgrund ihrer Effizienz automatisch wirtschaftlicher sind als Infrarotheizungen, wird durch eine aktuelle Studie von Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld widerlegt. Der international anerkannte Energieexperte hat die Gesamtkosten eines Luft-Wasser-Wärmepumpensystems mit einem Infrarot Heizsystem in einem modernen Einfamilienhaus verglichen – und kommt zu einem klaren Ergebnis: Über einen Zeitraum von 30 Jahren ist die Infrarotheizung die wirtschaftlichere Lösung.
Gesamtkosten der Heizungen statt nur Effizienz im Vergleich:
Der entscheidende Faktor
Viele Vergleiche stützen sich rein auf die Effizienzwerte von Wärmepumpen, die mit einer Kilowattstunde Strom bis zu drei Kilowattstunden Wärme erzeugen. Doch dieser Ansatz blendet wichtige Aspekte aus: Hohe Anschaffungskosten, Kosten für die Wartung und den Austausch wesentlicher Komponenten der Heizung. Leukefelds Studie berücksichtigt all diese Faktoren und zeigt, dass sich die höheren Investitionskosten der Wärmepumpe im Laufe ihrer Lebensdauer nicht amortisieren.
Infos zur Studie im Schnelldurchlauf
Daten zum Gebäude: Infrarotheizung vs. Wärmepumpe im Neubau mit moderner Ausstattung
Untersucht wurde ein KfW-55-Effizienzhaus mit 150 m² Wohnfläche für vier Personen. Neben dem Heizwärmebedarf wurden auch der Stromverbrauch für Warmwasser und Haushaltsstrom sowie die Mobilität mit 15.000 km pro Jahr einbezogen. Leukefeld nutzte reale Feldtestdaten von anerkannten Forschungsinstituten, um eine realitätsnahe Berechnung zu gewährleisten.

Vergleich der Anschaffungskosten
33.000 Euro Preisunterschied für die Heizungen:
Ein entscheidender Vorteil für Infrarotheizungen im Kostenvergleich
Die Anschaffungskosten für jedes Heizsystem wurden anhand von Angeboten aus der Praxis berechnet.
Das Ergebnis:
- Luft-Wasser-Wärmepumpe + Fußbodenheizung: 45.000 €
- Infrarotheizung + elektrischer Warmwasserboiler: 12.000 €
Ersparnis bei Anschaffung der Infrarot Heizung: 33.000 €
Die Wärmepumpe erfordert neben der eigentlichen Technik auch eine Fußbodenheizung, zusätzliche Rohrleitungen und eine aufwändige Installation. Im Gegensatz dazu sind Infrarotheizungen einfach zu montieren, benötigen keine Wasserleitungen und verursachen keinerlei Wartungskosten.
Infrarotheizung vs. Wärmepumpe Betriebskostenvergleich:
Wärmepumpe heizt kaum günstiger
In der jährlichen Kostenbetrachtung beider Heizungen zeigt sich Folgendes:
- Ohne Photovoltaik kostet die Infrarotheizung 5.010 € pro Jahr
- Ohne Photovoltaik kostet die Wärmepumpe 4.268 € pro Jahr
- Jährliche Differenz von 742 €
Mit einer 10 kW-Photovoltaikanlage auf dem Haus und einem 10 kWh-Batteriespeicher reduzieren sich die jährlichen Kosten auf:
- 1.812 € für die Infrarotheizung
- 1.302 € für die Wärmepumpe
- Differenz von 510 €
*Obwohl die Wärmepumpe niedrigere Betriebskosten hat, reicht diese Ersparnis nicht aus, um die höheren Anschaffungskosten der Heizung auszugleichen.
Kostenfazit
Statische Amortisation: Wärmepumpe kann Mehrkosten nicht einspielen
Die entscheidende Frage ist: Wann gleichen sich die Mehrkosten der Wärmepumpe durch die jährlichen Einsparungen durch die Heizung aus?
- Ohne Photovoltaik dauert es 44 Jahre, um die Mehrkosten der Wärmepumpe von 33.000 € auszugleichen.
- Mit Photovoltaik beträgt die Amortisationszeit der Wärmepumpen-Heizung sogar 65 Jahre.
⇒ Da Wärmepumpen eine Lebensdauer von etwa 18 Jahren haben, können die Mehrkosten der Wärmepumpe innerhalb ihres Betriebszeitraums nicht ausgeglichen werden.
Infrarotheizungen sind daher in der Gesamtbetrachtung klar im Vorteil.

Zusätzlicher finanzieller Vorteil durch Kapitalanlage
Ein weiteres Argument für Infrarotheizungen:
Die eingesparten 33.000 € könnten investiert werden.
Bei einem Zinssatz von 3,5 % würde das Kapital in 30 Jahren auf etwa 92.000 € anwachsen!
Ein zusätzlicher finanzieller Vorteil, der oft nicht bei der Wahl der Heizung bedacht wird.
Infrarotheizung vs. Wärmepumpe Fazit
Infrarotheizungen als Hauptheizung wirtschaftlich überlegen
Leukefelds Studie zeigt eindrucksvoll, dass sich die vermeintlich effizientere Wärmepumpe über ihren Lebenszyklus nicht rechnet. Die geringeren Anschaffungskosten, die Wartungsfreiheit und die einfache Installation machen Infrarotheizungen zum wirtschaftlich attraktiveren Heizsystem – insbesondere im Neubau.
Wer also langfristig denken und hohe Anfangsinvestitionen vermeiden möchte, setzt mit einer Infrarotheizung auf ein modernes, kosteneffizientes und zukunftssicheres System.

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Infrarot-Heizsystem optimal auf Ihr Gebäude & Projekt abgestimmt ist:
Exkurs: Funktionsweise der Heizungen im Vergleich
Direkte Infrarotwärme vs. Umweltenergie
Infrarotheizung: Direkte Wärme ohne Verluste
Infrarotheizungen und Wärmepumpen unterscheiden sich grundlegend in ihrer Funktionsweise und der Art der Wärmeabgabe. Eine Infrarotheizung erzeugt Wärme direkt durch elektrische Energie und gibt sie als Infrarotstrahlung an die Umgebung ab. Die Infrarotstrahlen erhöhen nicht zuerst die Temperatur der Luft, sondern treffen auf Wände, Böden, Möbel und andere Objekte im Raum, die die Wärme speichern und gleichmäßig wieder abgeben. Die Infrarot Paneele lassen sich flexibel an der Wand oder Decke montieren, benötigen keine zusätzlichen Leitungen und verursachen bei der Installation weniger Kosten als wassergeführte Systeme.
Wärmepumpe: Komplexe Technik zur Nutzung von Wärme aus der Umwelt
Wärmepumpen hingegen nutzen Umweltwärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich, um Räume zu heizen. Dabei wird ein Kältemittel eingesetzt, das durch Kompression erwärmt und über einen Wärmetauscher in das Heizsystem eingespeist wird. Dieses System erfordert neben der eigentlichen Heizung eine umfangreiche Infrastruktur, darunter Rohrleitungen, Speicher und oft eine Fußbodenheizung, um effizient arbeiten zu können. Während Wärmepumpen als umweltfreundlich gelten, sind ihre Anschaffungskosten deutlich höher als die einer Infrarotheizung, und sie benötigen für den Betrieb Strom. Zudem reduziert sich ihr Wirkungsgrad bei niedrigen Außentemperaturen, was dazu führen kann, dass ein zusätzlicher Heizstab nötig wird, der die Effizienz des Systems weiter verringert.
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