Was ist die optimale Luftfeuchtigkeit für Wohnräume?

Absolute vs. relative Luftfeuchtigkeit berechnen

Um die optimale Luftfeuchtigkeit bestimmen zu können, muss zuerst auf die Definition bzw. die Messung der Luftfeuchte eingegangen werden. Man kann nämlich den Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf zwei Weisen messen: Als absolute und als relative Luftfeuchtigkeit.

Die absolute Luftfeuchtigkeit sagt aus, wie viel Gramm Wasser in einem Kubikmeter Luft enthalten sind.

Die relative Luftfeuchte hingegen drückt aus, welcher Prozentsatz der maximal möglichen Luftfeuchtigkeit zum Berechnungszeitpunkt herrscht.

Relative Luftfeuchtigkeit = Absolute Luftfeuchtigkeit / Maximale Luftfeuchtigkeit * 100

Diese Kennzahl ist allerdings nicht nur vom Anteil an Wasserdampf in der Luft abhängig. Auch die aktuelle Raumtemperatur spielt dabei eine Rolle. Denn je wärmer die Luft ist, desto mehr Nässe kann sie aufnehmen. Bei 0°C kann die Raumluft beispielsweise knapp 5 Gramm pro m³ halten. Bei einer Temperatur von 22 Grad sind es schon fast 20 Gramm und bei 30°C steigt der maximal mögliche Gehalt an Wasserdampf in der Luft auf 30 Gramm pro Quadratmeter.

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Die optimale Luftfeuchtigkeit bestimmen

Durchschnittlich wird bei einer Raumtemperatur von 22°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 – 50% von einem idealen Klima gesprochen. Für die optimale Luftfeuchtigkeit gibt es allerdings keinen einzelnen, konkreten Wert.

Vielmehr sollte man versuchen, in der als ungefährlich eingeschätzten Spanne zu bleiben. Denn wird die optimale Luftfeuchtigkeit für längere Zeit über- bzw. unterschritten, kann es zu negativen Auswirkungen auf die Gesundheit sowie auf die Bausubstanz Ihres Hauses kommen.

Abhängig von Faktoren wie der Häufigkeit und Länge der Raumnutzung und welche Tätigkeiten dort ausgeführt werden, unterscheidet sich die ideale Spanne der Luftfeuchtigkeit von Raum zu Raum:

Optimale Luftfeuchtigkeit Tabelle für Wohnbereiche

Wohnbereich Optimale Luftfeuchtigkeit (relativ) Optimale Raumtemperatur
Wohnzimmer / Büro 40 – 60 % 20 °C
Küche 50 – 60 % 18 °C
Badezimmer 50 – 70 % 23 °C
Schlafzimmer 40 – 60 % 16 – 18 °C
Kinderzimmer 40 – 60 % 20 – 22 °C
Keller 50 – 65 % 10 – 15 °C

Luftfeuchtigkeit messen: Messgerät und Tipps

Mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit messen

Das Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit heißt Hygrometer. Dies gibt den Wasserdampf Gehalt der Raumluft an. Ein Hygrometer können Sie online sowie im Baumarkt kaufen. Damit das Instrument den Anteil an Feuchtigkeit in der Luft korrekt bestimmen kann, sollte es allerdings richtig im Raum positioniert werden. Eine Aufstellung mit genügend Abstand zur Außenwand, zu Türen, Fenstern und Heizungen ist wichtig. Dort kann es nämlich zu Zonen erhöhter bzw. niedriger Feuchtigkeit kommen, wodurch die Messung verfälscht wird. Eine möglichst genaue Bestimmung der Luftfeuchte ist wichtig, damit man bei einer gefährlichen Abweichung mit entsprechenden Maßnahmen reagieren kann, um wieder eine optimale Luftfeuchtigkeit herzustellen.

Für die Aufrechterhaltung eines idealen Raumklimas ist das regelmäßige Lüften wichtig. Zu empfehlen ist ein Stoßlüften von 5 – 30 Minuten mehrmals am Tag. Wie lange das Fenster jeweils geöffnet bleiben sollte, hängt von der Jahreszeit ab. Im Winter bei kälterer Außentemperatur findet der Luftaustausch schneller statt. Deshalb muss man nicht so lange lüften, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Im Sommer kann es allerdings länger dauern, bis durch ein geöffnetes Fenster eine optimale Luftfeuchtigkeit wiederhergestellt wird. Vor allem zur warmen Jahreszeit sollten Sie immer früh morgens richtig lüften, solange die Außentemperatur noch niedriger ist als die Temperatur im Haus. Sonst kann das Lüften sogar kontraproduktiv sein und zu erhöhter Feuchtigkeit in der Wohnung führen.

Es kann also durchaus sinnvoll sein, auch draußen ein Hygrometer anzubringen. So weiß man immer, ob dort eine niedrigere oder höhere Feuchtigkeit herrscht als im Haus und man kann gezielter lüften, um eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen.

Was passiert, wenn die optimale Luftfeuchtigkeit überschritten wird?

Wird die optimale Luftfeuchtigkeit dauerhaft überschritten, kann es zu ernsthaften Folgen für Wohlbefinden, Gesundheit und sogar die Bausubstanz des Hauses kommen. Dass gelegentlich ein etwas höherer Wert herrscht, ist normal. Man sollte die Luftfeuchte aber immer im Auge behalten, damit man rechtzeitig merkt, wenn der Wasserdampfgehalt zu einem Problem wird.

Folgen für den Wohnkomfort:

Das Kälteempfinden des Menschen hängt eng mit der Feuchtigkeit im Raum zusammen. Wenn die optimale Luftfeuchtigkeit längere Zeit überschritten wird, kann es sein, dass man sich bei einer sonst idealen Raumtemperatur unwohl fühlt. Man dreht unnötig die Heizung auf oder setzt eine Klimaanlage ein, obwohl das Problem eigentlich ganz woanders liegt. Dies stellt einerseits eine Verschwendung von Geld und Energie dar. Andererseits kann es schnell zu schwerwiegenderen Folgen kommen, wenn eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit nicht rechtzeitig entdeckt wird.

Folgen für die Bausubstanz:

Schon ab einer relativen Feuchtigkeit von 60% wird das Risiko einer Schimmel Bildung deutlich erhöht. Denn die Luft gibt ihre Nässe an die kühleren Wände ab, wodurch es zu Kondenswasser kommt. Bleibt die Wand durch eine dauerhafte Überschreitung der optimalen Luftfeuchtigkeit nass, hat Schimmelpilz einen idealen Nährboden. Ab einem Feuchtigkeitsgehalt der Luft von 70% ist die Entstehung von Schimmel kaum zu vermeiden.

Folgen für die Gesundheit:

Durch Schimmelsporen in der Luft kann eine Vielzahl an gesundheitlichen Symptomen auftreten. Von Atemwegsbeschwerden und ähnlichen allergischen Reaktionen bis hin zu Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen. Steigt die Luftfeuchtigkeit sogar auf 80% vermehren sich Milben und Pilze noch besser, sodass sich auch die gesundheitlichen Beschwerden schnell häufen.

Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen senken?

Luftfeuchtigkeit senken mit einem Entfeuchter

Wenn Sie wiederholt eine erhöhte Luftfeuchtigkeit messen, sollten Sie versuchen, die Ursache des Problems zu beseitigen. Neben Lüften kann es helfen, Zimmerpflanzen auf den Balkon zu stellen, Wäsche ausschließlich draußen zum Trocknen aufzuhängen und stets beim Kochen die Abzugshaube zu verwenden.

Um eine schwach erhöhte Luftfeuchtigkeit auszugleichen, können Sie gewöhnliches Speisesalz einsetzen. Dazu verteilen Sie im Haus mehrere Schüsseln mit Salz. Dies nimmt dann die Nässe aus der Luft auf und sollte ausgetauscht werden, sobald in der Schüssel mehr Wasser ist als Salz.

Falls Sie es nicht schaffen, mit gewöhnlichen Hausmitteln eine optimale Luftfeuchtigkeit wiederherzustellen, können Sie einen Luftentfeuchter kaufen. Diese gibt es einerseits mit Granulat, das wie Haushaltssalz ohne Strom die Luftfeuchtigkeit aufnimmt. In kleineren Räumen mit etwas erhöhter Feuchte können diese oft wirksam sein. Alternativ gibt es eine Vielzahl an elektrischen Raumentfeuchtern, die für größere Zimmer beliebt sind.

Tipp: Infrarotstrahlung gegen feuchte Wände in Haus & Wohnung

Wird die optimale Luftfeuchtigkeit längere Zeit überschritten, entsteht Kondenswasser an der Wand. Infrarotwärme kann eingesetzt werden, um die Wände trocken zu halten und somit schlimmere Folgen wie Schimmel an der Wand zu vermeiden. Denn Infrarotstrahlung gibt direkte Wärme an die Gegenstände und Flächen der Umgebung ab, statt die Luft zu erwärmen. Die Wärmewellen dringen dabei in die Wände und werden von diesen erneut abgestrahlt. Dank Infrarot Elektroheizung bleibt die Wand also trotz erhöhter Luftfeuchtigkeit nicht nur schön trocken, sondern reflektiert auch die Wärme und trägt zum nachhaltigen Heizvorgang bei.

Zum Heizen mit Infrarot gibt es zwei unterschiedliche Gerätearten:

  • Langwellige, sanfte Infrarotstrahlung

  • Ideal zum dauerhaften Heizen

  • Automatische Temperaturregelung per Digitalthermostat

  • In verschiedenen schönen Designs erhältlich (z.B. Spiegelheizung)

  • Für den Innenraum

  • Robuste, kurzwellige Infrarotstrahlung

  • Für sofortige, intensive Wärme unter Beaufsichtigung

  • Bequeme Steuerung per Fernbedienung oder Taster am Gerät

  • Flexible Standheizstrahler und fest montierte Deckenheizstrahler zu kaufen

  • Zur Verwendung drinnen und draußen geeignet

Was passiert, wenn die optimale Luftfeuchtigkeit unterschritten wird?

Nicht nur bei dauerhaft erhöhter Feuchte kann es zu gesundheitlichen Beschwerden oder negativen Folgen für die Bausubstanz kommen. Ist auf lange Sicht die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, wirkt sich dies auch unterschiedlich aus.

Folgen für das Wohlbefinden:

Bei einer Luftfeuchtigkeit unter 40% treten oft Reizungen der Atemwege, Haut und Augen auf. Sinkt die Luftfeuchtigkeit sogar auf unter 23 Prozent, kann der Körper seinen Feuchtigkeitsverlust nur noch schwer über die Atmung kompensieren und man fühlt sich unwohl.

Gesundheitliche Folgen:

Das Immunsystem wird geschwächt, da Krankheitserreger einfacher über die ausgetrocknete Schleimhaut in den Körper gelangen können. Dies führt u.a. zu einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungen und ähnliche Infekte.

Auswirkungen auf die Bausubstanz:

Auch eine dauerhafte Unterschreitung der optimalen Luftfeuchtigkeit kann zu negativen Folgen für die Bausubstanz führen. Denn kommt es zu einer Übertrocknung, verzieht sich beispielsweise Holz. Dies kann vor allem bei Türen und Fenstern problematisch sein, die sich bei Materialveränderungen nicht mehr so leicht bedienen lassen.

Luftfeuchtigkeit erhöhen: Tipps und Tricks

Wenn man es nicht schafft, eine optimale Luftfeuchtigkeit alleine durch gezieltes Lüften herzustellen, kann man auf andere Tricks zurückgreifen. Es kann hilfreich sein, in Räumen mit zu trockener Luft nasse Wäsche aufzuhängen. Wenn man duscht oder badet, ist es auch sinnvoll, die Badezimmer Tür aufzulassen, damit sich der entstehende Wasserdampf im Haus verteilt. Im Anschluss kann man die nassen Handtücher noch über die Heizung hängen, damit das Wasser verdampft und in die Luft steigt. Wer keine Zimmerpflanzen besitzt, die Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben, kann in der Wohnung verteilt Töpfe mit Wasser aufstellen, das nach und nach verdunstet und zu einer höheren Luftfeuchte beiträgt. Herrscht trotz aller Bemühungen immer noch eine zu trockene Luft, können Sie einen elektrischen Luftbefeuchter kaufen, der gezielt warmen oder kalten Nebel produziert.

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